posted by windaadmin on Mrz 17

Ganz im Gegensatz zum letzten Auftritt in der Eifel-Region war die Rallye Rund um Kempenich dieses Jahr eine echte Reise wert. Auch wenn ich kein großer Freund des Sonntags-Rallye-Fahren bin, war es doch eine sehr schöne Veranstaltung, gut organisiert, mit extrem geilen und anspruchsvollen Prüfungen.
Wir starteten als Einziges Auto in der G2, und sollten eigentlich einen Konkurrenten aus der G1 haben, den Sierra Cosworth vom Team Göller. Doch dieser fehlte bereits an der Startrampe, so dass wir den Klassensieg bei Zieleinfahrt geschenkt bekommen würden. Dennoch sind wir nicht so weit gereist, um Spazieren zu fahren. Auf WP1 fanden wir relativ schnell unseren Rhythmus, und reihten uns mit dem schweren Brocken Zeitenmäßig in der vorderen Mitte des großen und starken Starterfeldes ein. kempenich-09_182.jpg

WP2 war sehr schmierig, und wir hatten wie fast alle Grip-Probleme, doch die wilde Lenkerei machte enorm Spaß, ich fand die Prüfung klasse! Auch der Rundkurs WP3 lag mir fahrerisch, so dass wir nach dem ersten Durchgang gut drauf waren. Viele Autos verabschiedeten sich nach und nach, doch bei uns klappte es eigentlich recht gut. Einziges Problem war, dass ich keine Chance hatte, die Reifen warm zu kriegen. Es war schlichtweg zu kalt für die Potenzas, und die arschkalten Schluppen rubbelten beim Anbremsen und Gasgeben ganz schön durch, ich musste sehr früh auf die Bremse um den Koloss zum stehen zu bringen. kempenich-09_183.jpg

Ein Verbremser auf dem Rundkurs, da wir eine Kuppe noch voll aufgeschrieben hatten und die danach folgende Links 1 doch schneller kam als beim Aufschrieb gedacht, kostete ein Paar Sekunden, doch ansonsten blieben ähnliche Missgeschicke aus. Nach WP 4 vernahm mein Co Christian Geräusche von der Hinterachse beim Lastwechsel, ich hörte anfangs noch nichts, doch vor der letzten Prüfung wurde es immer lauter. Aktuell lagen wir auf einem passablen 47. Rang im Gesamtklassement (von 119 Autos) und waren 2. in der Gruppe, fast 15 Plätze vor dem Gruppe - G Seriensieger Gernot Gräf im Audi A3. Doch beim Start des Rundkurses gab es ein lautes Knallen, und das Schlagen, Klopfen und der Krach von der Hinterachse war nun nicht mehr zu überhören. Auch hatten die Gänge keine vernünftige Anbindung mehr. Eine halbe Runde versuchten wir noch einigermaßen flott zu fahren, doch jeder Gangwechsel verschlimmerte es, und so hieß es Warnblinkanlage an und durchrollen lassen. Ich wollte keinesfalls riskieren, auf der letzten Prüfung liegen zu bleiben, und somit den Fluch “Kempenich” doch nicht besiegen zu können. Zwar kostete uns diese Schleichfahrt fast 1,5 Minuten, doch wir schafften es mit Ach und Krach ins Parc fermé. Am nächsten Tag sollte sich rausstellen, dass es (Gott sei dank nur) eine Schraube vom Differenzial zur Kardanwelle zerrissen hat, wir hatten schlimmeres befürchtet. kempenich-2009 (320).jpg

Der 2. Platz in der Gruppe war natürlich ebenso hin wie der vernünftige Gesamtplatz, aber dem MSC Kempenich nach dem missglückten ersten Versuch vor sechs Jahren, der uns soviel Hohn und Spott und Selbsvertrauensverlust eingebracht hatte, nun einen Pott abzuringen (auch wenn er fast geschenkt war) reichte uns als Erfolgserlebnis. Fürs Erste. Kempenich FP WP 2 211.JPG

Negativ muss leider erwähnt werden, dass man im Rallyezentrum nicht in der Lage war, die hungrigen Fahrer- und Beifahrermünder zu stopfen. Schon um 19 Uhr waren alle Schnitzel aus, Kartoffelsalat gab es schon lange nicht mehr, und auch die Brühwurst als einzige Alternative ging zur Neige. Da muss von der Planung her mehr kommen von solch einer renommierten Veranstaltung. Und leider war auch hier die Siegerehrung nicht wie angesetzt um 20.30Uhr, sondern erst eine Dreiviertelstunde später, aber das kennt man ja mittlerweile schon. So endete ein langer langer Tag erst um 1 Uhr nachts, und am nächsten Morgen klingelte der Wecker wieder zur Arbeit. Lasst die Rallyes an Samstagen, da haben alle mehr Zeit zum regenerieren.

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