posted by windaadmin on Okt 26

Was für eine Rallye! Hammer-Prüfungen auf und um die berüchtigte Wahlener Platte, die ersten 3 im Gesamt innerhalb von 1,5 Sekunden, nach 2 Prüfungen im Trockenen dann Regen und Rutschparty, und eine furiose Aufholjagd des proWIN Racing Teams auf der letzten Prüfung mit gutem Ausgang. Es war einiges los, beginnen wir am Anfang:
Vorn vorne herein war klar, dass ein Klassen- und Gruppensieg nur bei einem Ausfall des Gesamtsiegers Harald Wahl auf Mitsu Evo möglich wäre. Vorweg, er ist nicht ausgefallen, wurde erneut Gesamtsieger, und hatte mit den restlichen Gruppe G Fahrzeugen nichts am Hut. Wir mussten dennoch gegen die Allradfraktion kämpfen, und hofften freilich auf trockenes Wetter, um den 2ten Platz in Klasse und Gruppe zu festigen, was in der Endwertung der Saarländischen Meisterschaft auch eine Platzierung in den Top Ten bedeuten würde. IMG_0107.JPG

So fuhren wir von Anfang an auf Angriff. Die schmierige Wahlener Platte sorgte für einen hohen Spaßfaktor, leider verloren wir aber auf das Team Gassner im Ex-Limbach Subaru knapp 3 Sekunden. Diese Zeit holten wir auf der schnellen WP2 Waldhölzbach mit mehreren Mutpassagen wieder raus. So standen wir im ersten Regrouping nach Harald Wahl (der wie gesagt für uns nicht zählte an diesem Tag) an der Spitze der Klasse und Gruppe. Doch dann kam der Regen. Gassner hatte im ohnehin schon Grip bevorteilten Allradler mit Startnummer 50 die WP3 noch im trockenen fahren können, bei uns war es schon irre schmierig und nass, die Toyo Semislicks kamen an ihre Grenzen und weit darüber hinaus. Ich hatte an jedem Anbremspunkt enorm zu kämpfen um das Auto überhaupt in die Kurve hinein zu bekommen, beim rausfahren machte das Heck ohnehin was es wollte. Es war harte Arbeit, hier das Türkentaxi nicht von der Bahn zu werfen. Resultat: Fast 20 Sekunden büßten wir durch den Wetternachteil auf den Haupt-Konkurrenten ein. Das team Hartmann im Subaru hatte gleich schlechte Bedingungen wie wir, und kam durch einen leichten Abflug noch etwas später im Ziel an als wir. H044522.jpg

Natürlich wollten wir auf der schnellen WP4, wo es jetzt für alle regnete, alles versuchen, um die Ausgangssituation besser zu gestalten. Wir waren auch etwas schneller als Gassner, doch die 2 Sekunden sollten eigentlich nichts ausmachen. Klassischer Fall von Denkste :-)

In der letzten Pause hingen die Köpfe bei uns. Chris versuchte mir Mut zu machen. “Come on, wir haben schon oft unter Druck herausragende Leistungen gebracht, wir geben alles, und wenns nicht reicht haben wir halt Pech!” Am Start der letzten Prüfung regnete es richtig. Wir hatten grob überflogen, dass wir etwa 15 Sekunden Rückstand gut machen müssten. Mit Trockenreifen auf einen Allradler mit 25PS mehr als wir, auf einer sauschnellen unbekannten Prüfung. Naja. Losheim FP WP 1 174.JPG

Bereits nach drei Kurven und Bremsmanövern merkte ich dass der Grip trotz regennasser Strecke da war. Ok, was solls, alles oder nix. Ich fahre normal immer noch mit 2-3% Puffer, da ich zu gern lebe :-), doch jetzt war scheinbar alles egal. Wie in Trance fuhr ich die Kurven die Chris mir vorlas, teilweise wurden 4er Kurven voll gefahren. Bremspunkte jenseits von gut und böse, und mit Topspeed über die nasse Piste. An drei, vielleicht auch fünf Ecken war es wirklich eng, doch irgendwie hatte unser Schutzengel wohl den Turbo drin. Alles ging gut, und im Ziel schnauften wir durch. Die Zeit war gut, doch wie war die von Gassner? Die Zeitnahme sagte sie uns. Knapp 15 Sekunden hatten wir ihnen gedrückt. Reicht das? Die Rechnerei ging los. Es war klar: Es kam aufs Hundertstel an. losheim09-wp1kh-271.jpg

Im Parc fermé angekommen hieß es warten aufs offizielle Gesamtergebnis, unsere Hochrechnungen sagten: Mit 0,4 Sekunden Vorsprung 2ter. Und so war es dann auch. Große Freude bei uns! Platz 22 bedeutete über 9 Punkte für die SRM. Bei der Siegerehrung gab es nicht nur den Pokal für den 2.Rang sondern auch viel Applaus von den befreundeten Teams, die wussten, was wir hier noch rumgebogen hatten. losheim09-wp3kh-202.jpg

In der Endwertung ist Christian auf Platz 7 der Beifahrer, und ich auf Platz 9 der Fahrer gelandet. Beide in den Top Ten, wieder ein Saisonziel erreicht. Unsere beste Saison bisher war es sowieso, nun springt auch Zählbares heraus.

Bei der Potzberg Rallye können wir nun noch Punkte für die SPRM, den Südwestpokal und den DMSB Pokal einfahren. In allen 3 Wertungen stehen wir recht weit vorne, und hoffen noch einmal auf Fortuna und unser Können, sowie die Haltbarkeit des dankbarsten Rallyeautos des Saarlands, dem Türkentaxi :-)

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