posted by windaadmin on Jun 17

Nach und nach hat sich die Warndt Rallye zu einer unser absoluten Lieblingsveranstaltungen gemausert. Und was sie dieses Jahr boten, wird das eher noch beschleunigen. 3 Rundkurse, fast 1/4 der Gesamt WP Kilometer auf Schotter, das ließ sich doch gut an. Das der Wettergott aber lieber eine Schlammschlacht als Staubfressen wollte, war ein Paar Tage vorher noch nicht zu erahnen.
Doch wir hatten eifrig den Wetterbericht gelesen, und uns darauf eingestellt. So fuhren wir Freitags bei bestem Wetter und Sonnenschein mit Uniroyal Rainsport Reifen bestückt zur Abnahme. Kaum 6 Stunden später, ich ging gerade noch mit meinem Hund Pebbles nach draußen, kam dann der Wolkenbruch. Die Reifenwahl war schonmal die richtige. _TL12440.JPG

Dementsprechend sahen dann auch die Prüfungen aus, der Schotter wurde zu Matsch, und im bekannten Raffineriegelände war an Grip gerade für uns Hecktriebler nicht zu denken. Doch wir hatten andere Sorgen, denn unsere Differential meldete sich beim Abfahren mal wieder. Nicht schon wieder, ich hätte zu diesem Zeitpunkt keinen Euro gewettet, dass wir ins Ziel kommen würden. Das Gummilager hatte sich gelöst, und so gab es bei jedem Lastwechsel oder Gasstoß einen schönen Gruß von der Hinterachse. Aufgeben kam nicht in Frage, vielleicht hält es ja ein bisschen, wenn wir etwas zart machen. 156-1209.jpg

Wahrscheinlich wäre bei viel Grip und bestem Wetter schon nach WP1 alles vorbeigewesen, doch da die Schläge nicht ganz so heftig waren und die Reifen eh fast immer am durchdrehen waren, hielt es erstmal durch. Auf dem neuen Rundkurs WP1 machten wir erstmal etwas langsam, die Zeit war dennoch nur 0,3 Sekunden langsamer als die von Matthias Hildenbeutel im Mazda, der sicherlich mit wesentlich weniger Aha Momenten in Richtung Leitplanke leben musste als wir. Vater und Tochter Hartmann im Subaru Allrad ließen wir sogar hinter uns, ebenso in WP2. Gerade das lange Schotterstück verlangte Mut, und den kann man uns in letzter Zeit nicht absprechen. 2070f6af0a.jpg

Leider war spätestens auf der dritten Prüfung, dem Raffineriegelände, dann endgültig klar, dass heute nix zu holen sein wird. Ich musste im Drift in die Kurven, weil ich sonst keine Bremse bekommen hätte, und brauchte scheinbare Ewigkeiten, um wieder aus dem rechtwinkligen Kurven rauszukommen. So fuhren wir eigentlich nie geradeaus, sondern immer mit dem Heck nach außen. Quasi so, wie auf gleicher Strecke bei den Testfahrten, sieht schön aus, ist aber nicht wirklich schnell. Ein Dreher kam noch dazu, und so verloren wir über eine halbe Minute auf die Allrad-Fraktion, vom Gruppenprimus Limbach/Wiedersporn ganz zu schweigen. Diese fuhren übrigens eine sensationelle Rallye, und wurden am Ende 3ter im Gesamt! Glückwunsch an die beiden Sportskameraden, es sei euch wirklich gegönnt!!!

Das Diff schien zu halten, und wir wollten natürlich nicht als Dritter die Veranstaltung beenden, also legten wir einen zahn zu. Alles oder nichts, entweder die Achse hält oder fliegt weg. Weggeflogen wären wir fast in WP4, als ein Baum auf dem Schotterstück sich uns in den Weg stellen wollte. Doch es ging gut. Mit einer fahrerisch guten Leistung verbesserten wir unsere Zeit deutlich, mussten aber zugeben, so ziemlich auf letzter Rille gefahren zu sein.

Meiner Meinung nach einer meiner absolut besten Leistungen im Rallyeauto zeigte ich dann auf WP5. Diesmal war der kernige Rundkurs mit dem fiesen Schotterstück, welches einige prominente und befreundete Opfer forderte (Franz Reinert, die Muddi und die Tante, Dominik Conrath, Markus Klüber, Volker Sticher etc.) 2mal zu befahren, und ich steigerte mich Wahrhaft in einen Rausch. Zwar sieht die 19.beste Zeit jetzt nicht so sensationell aus, aber das Gefühl im Auto war der Hammer, die komplette Zeit über im absoluten Grenzbereich, was wir an den Kehren verloren, holten wir in den langen Kurven auf dem Schotter raus. Alles passte, es glich einem Ritt auf der Rasierklinge, ein Paar mal klappte es wirklich nur um Haaresbreite. Fünfte Welle mit anständig Kabitt auf die Schikane zu, und irgendwie kamen wir durch. warndt09-wp3kh-155.jpg

Doch es nutzte ja nix, auch wenn wir hier deutlich Klassenbestzeit fuhren, das Raffineriegelände lag an diesem Tag fest in Allradler Hand. Matthias Hildenbeutel fuhr die 4. beste Gesamtzeit, Respekt! Und auch die Hartmänner boten eine ihrer besten leistungen, das Wetter spielte ihnen in die Karten, uns eher nicht. Scheiß drauf, machen wir noch was für die Zuschauer. Bisschen quer fahren, und uns freuen, dass unser Taxi trotz Rückenschmerzen den Weg ins Ziel fand. warndt09-wp6kh-171.jpg

So ernteten wir leider nur die Bronzemedaille, doch Platz 22 im Gesamt zeigt, dass es so schlecht gar nicht gewesen sein kann. Lediglich die Traktionsvorteile der Tausendfüßler waren an diesem Tag bei den schmierigen Bedingungen nicht auszugleichen. So wird die Warndt 09 leider wohl ein Streichergbnis für die Meisterschaft werden. Doch nach den über 10 Punkten von der Litermont können wir damit leben.

Weiter geht es am 27. Juni mit einer neuen Rallye zum Jubiläum des ATC Merzig. Diese fahren wir nur zum Spaß, da keine Prädikate vorhanden sind. Schotter leider auch nicht :-( wegen Genehmigungsproblemen. Dort heißt es Auto ganz lassen, denn es folgt eine Woche später die Lebacher Land, auf die wir uns nach dem spektakulären letzten Jahr und viel angekündigtem Finnland Schotter besonders freuen.

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