posted by windaadmin on Jan 15

Alle Möglichen Gründe gab es in den letzten Jahren, die Lebacher Land nicht zu fahren. Bei der Erstauflage war ich in Urlaub, beim zweiten Mal hatte Chris Geburtstag und wir waren betrunkene Zuschauer, und letztes Jahr hatte ich gerade kein fertiges Auto. Nun aber galten keine Ausreden mehr, die als eine der anspruchsvollsten Rallyes im Südwesten geltende Veranstaltung sollte gemeistert werden.

Und die Strecken hielten, was sie versprachen. Wenn es auch Freitags beim Shakedown einige Veranstaltertechnische Probleme gab, alles in allem war dies eine super gelungene Rallye. Die Ausfallorgie suchte ihres Gleichen, und beinahe hätte es uns auch erwischt. Schon auf der ersten Prüfung ging es bergauf in eine extrem rollende Rechts 2, wir hängten uns ein, und schoben plötzlich über alle vier Räder unaufhaltsam in einem Graben. Es knallte kurz, meine Scheibe zersplitterte (aber dank Securit hielt sie zusammen) und ich sah den Spiegel im Graben liegen. Naja nicht so wild, raus aus dem Graben, was dank Sperre nach etwa einer halben Minute gelang, und auf den nächsten Metern mal probiert wie das Auto läuft. Zieht nach links!

Chris tippte auf einen Platten, doch er ließ sich zu gut lenken. Meine Vermutung sollte sich später bestätigen, der Dreieckslenker war krumm, also nichts Schlimmes. Als wir aber an der Zeitnahme ankamen, und der Junge dort die Augenbrauen hochzog, als er meine Tür sah, vermutete ich schon etwas mehr. Beide Türen hatten von einer vorstehenden Wurzel übel einen abgekriegt, und gingen von außen nicht mehr auf. Auch nicht weiter schlimm, doch leider mussten wir bei der genauen Durchsicht nach der Veranstaltung feststellen, dass sich die B-Säule um 8cm nach innen geschoben hatte, und der untere Rahmen um 4cm. Naja, wir haben ja unsere Boxengasse

Vielen Dank an dieser Stelle noch mal an Sascha Meyer, der auch dieses Mal das Auto wieder gut hingekriegt hat. Zurück zur Rallye: Wir dachten, nach dieser verlorenen Zeit könnten wir das Ergebnis abhaken. Doch der Hartmann-Subaru war gar nicht so viel schneller als wir, also kämpften wir weiter. Auf WP2 schenkten wir ihnen 13 Sekunden ein, und waren wieder Führender. In der Gruppe G war jedoch erneut an Böhringer, der auf den 10ten Gesamtplatz fuhr, nichts zu rütteln. Auf WP3, dem Rundkurs Tanneck, hatten wir leider erneut Pech. Der Starter, sonst der beste, den der ADAC aufzubieten hat, musste sich dank einem Technikausfall auf jemand anderes verlassen, und war verlassen, denn er startete einen 1300ccm Peugeot 205 unmittelbar vor uns, so dass wir eine knappe halbe Runde hinter ihm herfahren mussten, da kein Platz zum Überholen war. Der Fahrer entschuldigte sich nachher bei uns, aber er konnte ja selbst wenig dafür. Ich glaube, wir haben ihn ganz schön nervös gemacht im Rückspiegel. Auch der Starter entschuldigte sich später, aber wir sind nicht nachtragend.

Zudem schien an diesem Tag vieles schief zu gehen, denn in WP4 holten wir uns dann noch einen Platten. WP5 wurde nach einem Unfall neutralisiert, nicht der einzige an diesem Tag, und so blieb nur noch die zweite Rundkurs-Prüfung, in der wir dann ohne Verkehr auch gleich 20 Sekunden schneller waren. Im Ziel angekommen bot sich im parc fermé ein heftiges Bild: Über ein Drittel der Teilnehmer ist ausgefallen, und weit über die Hälfte aller ins Ziel gekommenen Autos hatten mehr oder weniger schlimme Blessuren von Feindkontakten.

Sogar das Gesamtsiegerauto bot ein recht erbärmliches Bild Wir wussten, dass es ein Erfolg war, diese Rallye mit all unseren Pannen sogar noch als Klassensieger und zweiter in der Gruppe auf dem 16ten Gesamtplatz (unser bislang bestes Ergebnis überhaupt) beendet zu haben, den Schaden am Auto kann man reparieren. Leider mussten wir aber in Folge des Unfalls den Start bei der eine Woche später stattfindenden High Forest Rallye, die wir sehr gerne gefahren wären, absagen. Dennoch bleibt als Resümee: Wir kommen immer besser mit dem Auto zurecht, und haben uns stetig gesteigert, mal sehen was noch so kommt!